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Stift Tepl

aus Wikipedia

Beethoven: Die Himmel rühmen

Das Prämonstratenserkloster Tepl  wurde im 12. Jahrhundert vom seliggesprochenen westböhmischen Gaugrafen Hroznata von Ovenec gegründet und befindet sich im westböhmischen Bäderdreieck bei der Stadt Tepl (Tepl).Es hat eine geographische Lage von 49° 57' 59? N und 12° 52' 42? O.

Das Kloster, befand sich mit seiner zentralen Lage in Westböhmen im geopolitischen Fokus immer wiederkehrender Kriege und Streitigkeiten, wurde mehrfach geplündert und zerstört, aber immer wieder aufgebaut. Stift Tepl und seine Äbte hatten zu allen Zeiten, ob Besiedelung Bhmens im Mittelalter, Reformation und Gegenreformation, gesellschaftlicher und sozialer Fortschritt in der Neuzeit, aber auch in den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts und des darauf folgenden Kommunismus wichtige religiöse und politische Schlüsselpositionen inne. Heute ist es nach 12jährigem Leerstand, von 1978 bis 1990, wieder ein Ordenskloster mit einer angeschlossenen Herberge. Am 1. Juli 2008 wurde Kloster Tepl zum Nationalen Kulturdenkmal Tschechiens erklärt.
Das Stift Tepl ist an dem gleichnamigen Fluss und der gleichnamigen Stadt, im Tepler Hochland gelegen. Die Siedlung Tepl entstand im 12. Jahrhundert nahen Umfeld einer schon vorhandenen slawischen Burg. 1385 wurden ihr die Stadtrechte verliehen. Sie befindet sich 40 km südlich von Karlsbad und 14 km östlich von Marienbad, das einst vom Kloster selbst gegründet wurde.

Geschichte des Klosters

Die Anfänge

Das Kloster Tepl wurde im Jahr 1193 von Hroznata als Ersatz für die Beteiligung an einem Kreuzzug von Heinrich VI. gegründet. Im März des Jahres 1188 gelobte Hroznata, sich an diesem Kreuzzug zu beteiligen, wurde aber im April des Jahres 1191 von Innozenz III. zusammen mit weiteren Adeligen seines Gelübdes zur Teilnahme am Kreuzzug entbunden.
In den folgenden vier Jahren berief Hroznata zwölf Prmonstratenser des hl. Norbert aus dem Kloster Strahov bei Prag um mit ihren Abt Johann ins Kloster Tepl zu ziehen. Im Jahre 1143 war der Orden aus Steinfeld in der Eifel nach Strahov gekommen um dort religiös und kulturell zu wirken. Der Orden der Prmonstratenser war für sein Engagement in Verbreitung von Kultur und Bildung und mit dem damit verbundenen Schulwesens, der konomischen und pragmatischen praxisbezogenen Ausrichtung bekannt. Er galt zu dieser Zeit als eine der fortschrittlichsten Glaubensgemeinschaften. Hroznata war laut der Überlieferung selbst ein pragmatischer und sachbezogener Charakter und wählte deshalb diesen Orden für seine Klostergründung aus.

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Die Prämonstratenser wurden zu einem wichtigen Faktor der wirtschaftlichen wie kulturellen Kolonisation der Region. Bereits im Mittelalter befand sich im Kloster eine Lateinschule.
1202 zog Hroznata, nachdem er im Jahre 1198 nach dem frhen Tod der Ehefrau und des einzigen Sohnes in Rom selbst in den Prämonstratenser-Orden eingetreten war, ins Kloster Tepl als Ordensbruder ein und sorgte als Verwalter für die Kirchengüter. Sein Leben endete, als er von Hohenberger Rittern entführt wurde, mit denen er wegen ungeklärter Besitzverhltnisse um das Dorf Untersandau schon seit geraumer Zeit Auseinandersetzungen führte. Diese kerkerten ihn der Legende nach auf der Burg Kiensberg (= Hroznatov, heute Ortsteil von Eger) ein und versuchten das Kloster um ein Lösegeld zu erpressen, vermutlich aber handelte es sich nicht um Burg Kiensberg, sondern um die Burg Hohenberg im Fichtelgebirge. Die Überlieferung besagt, dass Hroznata freiwillig lieber den Hungertod wählte, als das Kloster zu belasten. Für diesen Akt wurde er am 16. September 1897 vom Vatikan seliggesprochen. Sein Feiertag ist der 14. Juli. Hroznatas Testament ist das älteste Schriftstück, das im Klosterarchiv erhalten geblieben ist. In ihm ist festgehalten, dass ein umfangreichen Teil seines Stammbesitzes nach seinem Tode dem Kloster zukommen soll.

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Unter Abt Johann I. (bis 1233) wurde am 20. Juni 1232 die Klosterkirche im Beisein des bhmischen Königs Wenzel I. vom Prager Bischof Johann II. eingeweiht. Kloster Tepl blhte auf und hatte als Stift einen sehr guten Ruf. Als jedoch 1380 die Pest in Europa wütete, blieb auch das Kloster nicht verschont und wurde fast vollstndig entvölkert. Ab 1384 siedelte Abt Bohus, Edler von Otoschitz (13841411) deutsche Kolonisten in der Umgebung an und erteilte den Ortschaften Tepl und Enkengrün am 17. Juli 1385 und 1387 Lichtenstadt das Stadtrecht. Neue deutsche Dörfer entstanden (Orte auf -grün, -schlag, -brand, -bach, -berg usw.) neben den noch spärlich verstreuten slawischen Siedlungen.
Abt Hugo erhielt von Papst Gregor X. eine Bulle, in der alle Besitzungen, Freiheiten und Rechte des Stiftes aufgezählt und bestätigt wurden. Die Lateinschule des Stifts Tepl wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit von Johannes von Tepl besucht, der die erste neuhochdeutsche Prosadichtung „Der Ackermann aus Böhmen" verfasst hat.

Aufstieg und Blüte

Während der Herrschaft der Hussiten blieb Kloster Tepl glücklicherweise von Überfällen und Plünderungen verschont und erlebte unter Abt Sigismund von Hausmann (1458 1506) eine neue Blüte. In der gesamten Region kam es zu wirtschaftlichem Aufschwung, Silber wurde gefunden und geschrüft. Unter der Führung Hausmanns wurden 11 Fischteiche angelegt, zerstörte und baufällige Teile des Klosters renoviert und neu aufgebaut, die Klosterbibliothek erweitert.
Im Zuge der Gegenreformation schloss sich Kloster Tepl dem Liebfrauenstift in Magdeburg an, um dem aufkommenden Lutherismus entgegenzuwirken. Das Kloster entwickelte sich unter den Äbten Johannes Kurz (1535 1585), Mathias Göbl (1585 1596) und Andreas Ebersbach (1596 1629) zu einem religisen Zentrum der Gegenreformation, da von Chorherren des Stifts zahlreiche Pfarreien in Westbhöhmen besetzt worden waren. Nach dem Prager Fenstersturz fanden Kanzler Wilhelm Slavata und Erzbischof Johannes Lohelius auf ihrer Flucht vorbergehend Aufnahme im Stift.
Kloster Tepl wurde im 16. und 17. Jahrhundert, vor allem während des Dreißigjährigen Kriegs, mehrfach ausgeplündert. Die Truppen des Winterkönigs plünderten das Kloster 17 Tage lang, 1641 und 1648 überfielen schwedische Truppen das Kloster und verwüsteten es. Am 19. April 1659 brannte das Kloster fast bis auf die Grundmauern nieder. Die Spuren der Flammen sind bis heute an den südlichen Außenmauern der Klosterkirche sichtbar.
Das Kloster erholte sich jedoch bis zum Ende des 17. Jahrhundert wieder, der heutige Bau wurde unter Abt Raimund II. Wilfert (1688 1724) saniert und ausgebaut, wie die meisten der heute noch vorhandenen Gebäude und der Innenausbau der Stiftskirche. Das Konvent- und Prlaturgebude von Christoph Dientzenhofer im Barockstil umgebaut. Die Fresken stammen zum Teil von Christoph Maurus Fuchs.
1690 bis 1724 brach für das Kloster eine erneute Blütezeit an. Seit dem 16. Jahrhundert war Kloster Tepl eine philosophische und theologische Lehranstalt, die auch Priester ausbildete. Das Gebäude der alten Klosterschule im nahen Dorf Haber-Kladrau ist bis heute erhalten.

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Klosterbibliothek

 

Die Schlesischen Kriege brachten dem Kloster neue Not und Verwüstung, aber es gelang der Abtei unter Abt Hieronymus Ambros (1741-1767) die Landwirtschaft wieder zu beleben und das Kloster wirtschaftlich zu restabilisieren. Kloster Tepl wurde zu einem Mittelpunkt der Kunst, Wissenschaft und Kultur der Region. Die Bibliothek wurde vergrößert undein physikalisches Kabinett angelegt. Johann Wolfgang von Goethe stiftete dem Museum eine Mineraliensammlung.
Ende des 18. Jahrhunderts strebte die Gemeinschaft unter dem Abt Christoph Graf von Trautmannsdorf als Reaktion vor dem Josefinismus eine innere Erneuerung an, die das religiöse und geistige Leben besser schützen sollte. So gründete das Stift die erste vierklassige Schule der Region, baute Sozialeinrichtungen und Krankenhäuser und hob die Leibeigenschaft der Bauern noch vor Verordnung des Kaisers freiwillig auf.

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Der Dichterfürst J.W.Goethe war oft in Böhmen

Abt Chrysostomos Pfrogner, der vorher Rektor und Professor für Kirchengeschichte an der Karls-Universität Prag gewesen war, machte das Stift zu einer Pflegestätte der Wissenschaft. 1804 bernahm das Stift Tepl das Gymnasium in Pilsen und besetzte es mit Lehrkrften aus dem eigenen Ordenshaus. Pfrogner baute auch 1818 das erste Badehaus bei den Quellen von Marienbad, dessen Aufstieg zum Weltbad unter Abt Karl Kaspar Reitenberger (1812 1827) erfolgte. Johann Wolfgang von Goethe besuchte in den 1820 1823 mehrfach Marienbad und von dort aus das Stift Tepl, worüber er in seinen Tagebchern und Schriften ausführlich berichtete, so ließ er sich von einer Romanze während seines Aufenthalts in Marienbad zu seiner Marienbader Elegie inspirieren und überließ dem Minralienmuseum des Stifts als Dank für Kuraufenthalte seine berühmte Gesteinssammlung.

 

Unter Abt Alfred Clementso wurde 1888 wurden die Infirmerie und Stallungen errichtet, Mühle und Brauhaus neu gebaut und ein Post- und Telegrafenamt im Stift installiert. Die Eisenbahnlinie Marienbad/ Karlsbad schloss das Kloster an das öffentliche Schienennetz an.
Nachdem Zerfall der Donaumonarchie wurde dem Stift die Leitung des Gymnasiums in Pilsen entzogen. Im Zuge der Bodenreform verlor das Kloster Grundbesitz und 1921 wurden die dem Kloster gehörigen Kuranstalten in Marienbad unter staatliche Zwangsverwaltung gestellt. In dieser Zeit erwarb der Abt das 1803 aufgehobene Kloster Speinshart in der Oberpfalz wieder für den Orden.

20. Jahrhundert, Nationalsozialismus und Kommunismus

Anfang des 20. Jahrhunderts. wurden im Kloster unter Abt Gilbert Helmer (1900 1944) der heutige Bibliothekstrakt und das Museum errichtet und die heutige Parkanlage angelegt. Während der Weltkriege blieb das Kloster zwar von physischen Zerstörungen weitgehend verschont, allerdings wurden Stiftsmitglieder von den Nationalsozialisten zwangsweise in die Wehrmacht eingezogen, der spätere Prior und Abt Kloster Tepls Herman Josef Tyl wurde 1943 als politischer Häftling festgenommen und in das Konzentrationslager Auschwitz und später in das KZ Buchenwald verschleppt, der Konvent in der Ausübung seiner Aufgaben stark beeintrchtigt. Das Regime zwang das Stift die Marienbader Quellen und die zugehörigen Kurbäder zu verkaufen.

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In 40 Jahren Kommunistenherrschaft verwahrloste Stallungen

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Kloster am 3. September 1945 militärisch besetzt und alle Insassen sechs Monate lang unter Hausarrest gestellt. Der neue Abt Petrus Mühler und der Prior Hieronymus Walter kamen ins Gefängnis nach Eger, wo sie bis 1948 inhaftiert blieben. Die deutschen Konventualen mussten 1946 im Zuge der Vertreibungen der Sudetendeutschen nach Bayern flüchten, die in den Pfarreien tätigen deutschen Patres mitsamt der Pfarrangehörigen wurden zwangsausgesiedelt. Im Kloster verblieben nur die tschechischstämmigen Chorherren. Tyl der 1945 aus Buchenwald befreit worden war, sorgte 1946 dafür, dass die deutschen Brüder aus den Gefängnissen entlassen werden und nach Deutschland ausreisen konnten,
Für seine Aktivitten wurde Tyl, der die nationalsozialistischen KZs überlebt hatte, ab 1948 in einem kommunistischen Konzentrationslager interniert.

er verhinderte die Beschlagnahme des Klosters als staatliches Eigentum, sorgte für die Neubesiedelung der durch die Vertreibungen verwaisten Gebiete und gründete er in Tepl eine neue tschechische Glaubensgemeinde. Die deutschstämmigen Ordensmitglieder kamen zunchst im Kloster Speinshart unter. Nach einer Zeit in einem Neubau in Villingen wurde der Konvent am 19. Dezember 1987 unter dem Namen "Stift Tepl im Kloster Obermedlingen" nach Medlingen verlegt. Am 22. November 2007 wurde der Hauptsitz des Klosters Tepl-Obermedlingen nach Mananthavady in eine Neugründung in Indien verlegt. Das tschechische Mutter-Stift wurde zunächst unter die Administratur von Kloster Strahov gestellt. Nach 1948 begann die systematische Liquidierung der Kirche, vor allem der Klöster Tschechoslowakiens. Zunchst wurden Vermögen und Grundbesitz enteignet. Bis 1950 hatte Kloster Tepl 25 inkorporierte und sechs weitere früher von Weltpriestern pastorisierte Pfarreien betreut, all dies wurde aufgelöst.

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Verbogene Turmspitze

In der Nacht vom 13. zum 14. April 1950 überfielen Truppen der Volksmiliz und des Staatssicherheitsdienstes das Kloster, internierten die Klosterbrüder und plünderten die Gebäude. Das Kloster Tepl wurde dem tschechoslowakischen Armee übergeben, die es in eine Kaserne umwandelte und es bis 1978 nutzte, die Bibliothek wurde in eine öffentliche Bezirksbibliothek umgewandelt. Ab 1978 stand die Klosteranlage leer und verfiel zunehmend, da der Denkmalschutz über keine Mittel verfügte um es instand zu setzen und zu halten.

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Die Herberge

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Der Gebäudekomplex von der Rückseite

 

1988 wählten die überlebenden und geheim eingetretenen Stiftsherren heimlich Herman Josef Tyl zum neuen Abt. Nach der Wende wurde das Stift Tepl (nicht zu verwechseln mit dem Stift Tepl-Obermedlingen) als selbständige tschechische Kanonie konstituiert. Durch eine neue Gesetzgebung vom 19. Juli 1990 konnte Kloster Tepl mit der 14 Hektar großen Parkanlage wieder dem Prämonstratenserorden übergeben werden. Ab dem 1. Januar 1991 waren die Prämonstratenser wieder gesetzliche Verwalter. Die Gebäude befanden sich einem Zustand des Verfalls, aber die Grundsubstanz der Kirche, der Bibliothek, des Konvents und der Prälaturgebäudes war weitgehend intakt. Mit Hilfe von Spenden konnten Teile der Anlage wieder instand gesetzt und zum Wohnen eingerichtet werden, so dass ab dem 28. Oktober 1991 das Ordensleben einer kleinen Kommunitt beginnen konnte, vorher wohnten die Chorherren provisorisch im Pfarramt Marienbad. Insgesamt kostete die Renovierung 15 Millionen US-Dollar.
Am 17. Juli 1993 wurden die Gebeine des Hl. Hroznata in Anwesenheit des Prager Erzbischofs Miloslav Vlk und des apostolischen Nuntius' Erzbischof Giovanni Coppa feierlich von der Dekanalkirche des heiligen Ägidius von St. Gilles in Tepl zum ursprünglichen Grab in der nördlichen Kapelle der Abteikirche rückgefhrt, die Klosterherberge eingeweiht und das 800jährige Bestehen gefeiert. Die ehemals zugehörigen Ländereien und Grundbesitze des Klosters wurden bis heute nicht rückgefhrt.

Bauten und Besonderheiten

Die umfangreiche Anlage des Stiftes besitzt sehenswerte Gebäude, herauszuheben sind die Klosterkirche, die Bibliothek und die 1993 eingeweihte Klosterherberge, eine Besonderheit ist die stehende Uhr.

Klosterkirche Mariä Verkündigung

Das Kernstck der Abtei ist die Klosterkirche Mariä Verkündigung. Die Kirche ist eine spätromanische Hallenkirche, die in ihrer stilistischen Ausformung aber schon Übergänge zur Frühgotik zeigt. Sie ist in Form eines lateinischen Kreuzes in ein Langschiff und ein Querschiff unterteilt. Die Kirche ist 65,25 m lang, 16 m breit und in 15,6 m hoch. Der ursprünglich romanische Chorabschluss und die romanischen Fenster wurden später gotisiert.

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Die romanische Hallenkirche mit

Übergängen zur Frühgotik

In der Mitte der Kirche befindet sich der Kreuzaltar dessen Marmor-Arbeiten 1750 vom Prager Hofsteinmetz Josef Lautermann geschaffen wurden. Das vergoldete Kruzifix stammt vom Prager Bildhauer Ignaz Franz Platzer. Im Chor befinden sich über den Chorstühlen die vier lateinischen Kirchenväter, ebenfalls von Ignatz Platzer, wie auch die Engelfiguren und die Heligenstatuen an den Sulen im Hinterschiff. Auch die bildhauerische Gestaltung des Hochaltars stammt von beiden Künstlern, das Altarbild mit der Verkündigung Mariens wurde von Peter Johann Molitor gemalt. 1754/ 1756 wurden zwei Orgeln, eine kleine und eine große von Johann Anton Gartner für die Kirche geschaffen.
Bis 1898 befand sich die Grabstätte des Hroznata in einen Steinsarkophag vor dem Hochaltar. Nach der Seligsprechung wurden die Gebeine in einen Schrein auf dem heutigen Hroznata-Altar in der Apsis des linken Seitenschiffes aufgestellt. Dieser Altar ist aus weißem Marmor gestaltet. Ein vom Münchener Bildhauer Georg Busch gestaltetes Relief stellt das Opfer des Melchisedech dar. Über dem Altar ist in der Wölbung die Glorie der Seligen dargestellt.
Rechts vom Altar zeigt ein Gemälde den seligen Hroznata als Ritter mit dem von ihm gegründeten Stiften Tepl und Chotieschau. Das Bild stammt Elias Dollhopf ebenso wie die Fresken des Querschiffs, die Szenen aus dem Leben des Klostergründers zeigen.

Bibliothek

Die Klosterbibliothek wurde kurz nach der Gründung des Stifts eingerichtet und befand sich zunächst im Kloster selbst, ohne eigenen Trakt. Sie wurde von Abt Hausmann Ende des 15. Jahrhunderts auf 700 Bände erweitert. Von den mittelalterlichen Handschriften sind nur fünf in Böhmen geschrieben worden, die Mehrzahl stammt aus bayerischen und anderen Skriptorien.
Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Bibliothek durch Literatur aus allen Wissensbereichen und den wichtigen europäischen Sprachen vervollständigt. Der heutige Trakt wurde in den Jahren 1902 bis 1905 unter Abt Helmer nach Plänen des Marienbader Architekten Josef Schaffer in neobarocken Stil gebaut. Der Prunksaal ist 24,4 m lang, 12 m breit und 15,5 m hoch. Die Deckengemälde wurden von Professor Karl Krattner aus Prag gestaltet und stellen in der Mitte die streitende und triumphierende Kirche dar. In den vier Seitenfeldern sind die vier Apostel und die vier lateinischen Kirchenväter dargestellt.
In den Weltkriegen verschont, erlitt die Bibliothek in den Nachkriegsjahren große Verluste. In den 1950er Jahren mussten die Bibliotheken auf Geheiß des kommunistischen Regimes von religiösen Werken „gesäubert" werden. Literarische Kostbarkeiten wurden gestohlen oder vernichtet. Auch die Klosterbibliothek wurde von diesem Gesetz nicht verschont und wertvolle Bücher wie das kostbare Missale Sulkonis und der Bohemica-Bestand mit ca. 550 Bänden wurden aus der Bibliothek entwendet.
Die Bibliothek enthält um die 108.000 Bände, 804 Handschriften und 249 Handschriftenfragmente, 537 Inkunabeln und 33 Fragmente sowie über 2400 Drucke des 16. Jahrhunderts. Sie ist der Öffentlichkeit als Leihbibliothek zugänglich und gilt heute als nationale kulturgeschichtliche Sehenswürdigkeit. Rund 86000 Bände sind der historische Bestand der Stiftsbibliothek (bis 1955). Unter den Handschriften sind besonders ein bairisches Beichtgebet aus dem 9. Jahrhundert und der Codex Teplensis, eine der bedeutendsten deutschen Bibelbersetzungen vor Martin Luther aus dem Anfang des 15. Jahrhunderts, wie Inkunabeln hervorzuheben. Die Inkunabeln sind zumeist deutschen und italienischen Ursprungs, es befinden sich aber auch vier tschechischsprachige darunter. In den Jahren 2006 bis 2008 wurden die Handschriften von der Nationalbibliothek in Prag erworben, wo sie als eigener Bestand Tepl MS. aufbewahrt werden.
Die Klosterherberge knüpft an die Tradition der Gastfreundschaft an und wurde 1993 erbaut. Fr den Unterbringungs- und Verpflegungsteil wurde die ehemalige Scheune umgebaut. Rezeption, Apartments und die Gebetsrume befinden sich im Gebäude des ehemaligen Forstamtes. In die ehemalige Schmiede, die ehemalige Ordination aus dem 16. und 17. Jahrhundert und die historischen Räume der Arztwohnung, kamen eine Weinstube und ein Vortragssaal. Die Klosterherberge ist für Familien, Schüler, Studenten und Rentner ausgerichtet, die sich Unterkünfte in Marienbad oder Prag finanziell nicht leisten können.