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Goethe in Böhmen

 

 

Deutschlands größter Dichtersohn besuchte insgesamt siebzehn Mal unsere Heimat. Zwischen den Jahren 1785 und 1823 war alleine zwölfmal in Karlsbad, dreimal in Marienbad, einmal in Teplitz und einmal im Riesengebirge. Bis auf die letztgenannte Reise waren es allesamt Reisen zu Bade- und Trinkkuren, um durch die Anwendung Linderung von gewissen Leiden zu erzielen.
Im Jahre 1785 besuchte Goethe nach schweren Nierensteinkoliken auf Anraten von Hofarzt Dr. Hufeland erstmals Karlsbad. Goethe hatte die Kur dringend nötig, denn schon auf der Anreise zeigte sich, daß er den Reise- Strapazen nicht gewachsen war. Er mußte auf der Anreise von Weimar in Neustadt a.d. Orla eine Woche das Bett hüten, ehe er nach 13 Tagen in Karlsbad eintraf. Ansonsten war diese Strecke über Jena- Hof-, Asch und Eger zu damaliger Zeit in mit 2-3 Zwischenübernachtungen zu bewältigen.
Goethe benutzte regelmäßig den Grenzübergang zwischen Rehau und Asch, der nach 1945 unpassierbar war, aber heute wieder eine Straßenverbindung über die offene Grenze ist.
Böhmen war für Goethe immer ein Kontinent im Kontinent, eine eigene Einheit. Es gab  schon damals das Problem des Zusammenlebens zwischen Deutschen und Tschechen.
Die 1114 Tage die Goethe in Böhmen verbrachte, sind sehr vielfältig. Zahllose Gedenksteine, Plaketten und Geothe- Denkmale erinnern noch heute an ihn.

Der Kammerbühl

Der Kammerbühl ist ein Hügel etwa in der Mitte zwischen Franzensbad und Eger. J.W.Goethe genoß bei seinen "Besteigungen" der Anhöhe, die er auch auf Zeichnungen festgehalten hat, immer wieder die herrliche Aussicht ins Egerland und hinauf zu den "Bayreuther Bergen", womit er wohl das Fichtelgebirge gemeint hat.

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Der Kammerbühl

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Gedenktafel am ehemaligen Stolleneingang

Goethe hat den Kammerbühl elfmal besucht und untersucht. Die Ergebnisse seiner Exkursionen hat er in verschiedenen Aufsätzen festgehalten. Er wollte wissen, ob der Hügel "neptunischen" oder "vulkanischen" Ursprungs ist. Um Aufschlüsse über die Schichtfolgen im Innern zu erhalten, empfahl er Stollen in den Berg zu treiben. Graf Sternberg ließ später diese Stollengrabung machen und stellte dabei die Struktur eines Vulkans fest.

Der Stollen ist heute verfallen, am Mundloch aber ist eine Tafel angebracht mit der Aufschrift: "Den Naturfreunden gewidmet von G.K.Sternberg 1837 "