St. Joachimsthal- Kurbad |
Sankt Joachimsthal (Jachymov) nach Wikipedia |
Sankt Joachimsthal, auch Sankt Joachimstal, Joachimstal ist eine Stadt in Böhmen. Sie erstreckt sich im böhmischen Teil des Erzgebirges im Tal des Weseritz und gehört zum Bezirk Karlsbad. Die alte Bergstadt ist das älteste Radiumsol-Heilbad der Welt.
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St. Joachimsthal liegt am steilabfallenden Südhang des Erzgebirges, an der Straße von Gottesgab nach Karlsbad. Der nördliche Ortseingang liegt auf 776 m n.m. hoch, der Kurpark im Süden von St. Joachimsthal lediglich auf 600 m n.m.. |
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Die Stadt besteht aus den Ortsteilen Sankt Joachimsthal, Mariasorg, Neustadt, Dürnberg und Werlsberg. |
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Zu St. Joachimsthal gehören die Fluren des erloschenen Dorfes Pfaffengrün |
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Unweit des Ortes befand sich am Fuße des Pleßberges das Kapuzinerkloster Mariasorg, das in den 1950er Jahren geschleift wurde. |
Geschichte16. Jahrhundert
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St. Joachimsthal in den 1960er Jahren |
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1533 erreichte der Silberbergbau mit 241.875 Talern seine größte Ausbeute, im folgenden Jahr hatte die Stadt 18.200 Einwohner in 1200 Wohnhäusern und über 900 Bergwerke mit ca. 100 zugehörigen Gebäuden, in denen 9200 Bergleute arbeiteten. Im Zuge dieses schnellen Wachstums war es wiederholt zu Aufständen der Bergleute gekommen, so bereits – mit friedlichem Ausgang – 1517. Ein weiterer folgte 1523. Als es 1525 zu schweren Plünderungen kam, boten die Schlicks 2500 Bewaffnete auf, um die Ordnung wiederherzustellen. |
St. Joachimsthal vor 1945 |
17. Jahrhundert
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Im 19. Jahrhundert war die Stadt Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Bezirksgerichts und einer Berg- und Hüttenverwaltung. Auch in dieser Zeit war der Bergbau noch bedeutend. Er wurde teils von staatseigenen, teils von privaten Firmen betrieben. Man förderte neben Silber (1885: 227 Zentner), auch Nickel, Wismut und Uranerz. In einer großen Tabakfabrik waren 1.000 Arbeiterinnen beschäftigt. Daneben gab es Handschuhmacherei, Korkstöpselfabrikation sowie Spitzenklöppelei. Am 31. März 1873 brannte die Stadt fast gänzlich ab. |
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Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte Marie Curie in Joachimsthaler Uranerz das Element Radium, wofür sie später den Nobelpreis erhielt. |
20. Jahrhundert
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St. Joachimsthal, der obere Markt (1964) |
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Jáchymov ist eine ausgewählte Stätte für die vorgesehene Kandidatur zum UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge. |
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Joachimsthal ist das älteste Radiumheilbad der Welt. Es werden hauptsächlich entzündliche Krankheiten des Bewegungsapparates sowie Krankheiten des peripheren Nervensystems behandelt. Dazu gehören u.a.: rheumatische Arthritis, Reiterkrankheit, degenerative Zustände nach Entzündungskrankheiten der Gliedmaßen, Weichteilrheumatismus, Neuralgien, Neuritiden bei rheumatischen Erkrankungen. |
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Als Heilmittel dienen das radonhaltige Wasser der im ehemaligen Uranbergwerk entspringenden radioaktiven Thermalquellen, Naturgas und Moor. Um den Therapieeffekt zu optimieren, werden bestimmte Heilverfahren angewendet: Thermalbäder mit Radongehalt, Curie-Therapie (sog. Joachimsthaler Schachteln), Röntgentherapie, Krankengymnastik, Hydro- und Physiotherapie, Akupunktur, Akupressur. |
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Für Personen mit akuten Infektionen, Herz- und Atembeschwerden sowie schwer einstellbarem Diabetes mellitus, für schwangere Frauen sowie Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren ist diese Form der Therapie ungeeignet. |