Die große Kappl - Wallfahrtsorte, Denkmale,Museen

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Gnadenorte in Deutschland
Dreifaltigkeitskirche Kappl
nach Wikipedia
Die Dreifaltigkeitskirche Kappl (auch Kappel, von Kapelle; Wallfahrtskirche der Heiligsten Dreifaltigkeit) nahe dem etwa 600 Meter hohen Glasberg im Kohlwald bei Waldsassen zählt zu den eigenartigsten Kirchenschöpfungen Deutschlands. In dem barocken Zentralbau, erbaut 1685–1689 nach Plänen von Georg Dientzenhofer, ist die göttliche Dreifaltigkeit als Architektursymbol dargestellt. In allen Bauteilen dominiert die Zahl drei. Im Außenbau ist der Gedanke der Dreieinigkeit in den drei Türmen und den drei Dachreitern mit Zwiebelhauben versinnbildlicht.

Geschichte
Die Dreifaltigkeitskapelle steht auf dem einstigen Stiftsgebiet der reichsunmittelbaren Zisterzienserabtei Waldsassen und war dieser inkorporiert. Der älteste Vorgängerbau entstand bereits unter Abt Daniel in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, um ein Dreifaltigkeitsbild zu bergen, das von einem Laienbruder an einem Baum angebracht worden war und bald als wundertätig galt.
Die Hussitenkriege, der Landshuter Erbfolgekrieg, die Reformation – Säkularisation des Klosters Waldsassen zwischen 1571 und 1669 – und der Dreißigjährige Krieg brachten Zerstörung und Verfall und mehrfache Wiederherstellung der Kapelle. Noch vor der Rekatholisierung wurde in den 1640er Jahren nach einer Krankenheilung eine neue bescheidene Kapelle gebaut. Nach der Wiederherstellung der Fürstabtei entstand dann, parellel zum Neubau der Abteigebäude – ebenfalls von Georg Dientzenhofer geleitet – die heutige Dreifaltigkeitskirche mit ihrer originellen Symbolgestalt. Dientzenhofer starb 1689, kurz vor der Vollendung des Baus. Die feierliche Kirchweihe erfolgte 1711 durch den Regensburger Weihbischof Albert Ernst von Wartenberg.

Ausstattung
Auch in der Kirchenausstattung tritt der Gedanke der Trinität in Erscheinung. Den Innenraum bilden drei Konchen, die sich um ein gedachtes gleichseitiges Dreieck legen. Über den dreimal drei Altären wölben sich drei Halbkugeln und in den drei Ecken des Grundrisses stehen drei Säulen. Die drei Deckengemälde wurden von Oskar Martin-Amorbach in den Jahren 1934–1940 in einem nachempfundenen Barockstil geschaffen, nachdem die ursprünglichen barocken Fresken durch einen Brand im Jahre 1880 vernichtet worden waren.

Orgel
Von 1734 bis 1738 wurde eine Orgel mit zwölf Registern auf zwei Manualen und Pedal gebaut. Die Orgelbauer waren die vier böhmischen Orgelbauer Joh. Franz Fasmann, David Schmidt, Hans A. Pleyer und Leopold Goll aus Elbogen. Original erhalten sind acht der zwölf Register, im Verzeichnis mit o bezeichnet. Die kurze Oktave ist im oberpfälzer und böhmischen Orgelbau der Zeit Standard. Die Zahl Drei ist bei diesem Instrument zufällig auch zu finden: Sie hat drei Werke, das Positiv drei Register, der Prospekt drei Türme, je drei Felder rechts des Mittelturms. Außergewöhnlich sind die geschnitzten Köpfe an den Registerzügen.
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