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Plöckenstein im Böhmerwald. Die Grenze zu Deutschland

Der Böhmerwald

nach Wikipedia, dem Sudetenland- Lexikon und eigenen Ergänzungen

Böhmerwaldlied

Der Böhmerwald (tschechisch Sumava) ist eine etwa 120 Kilometer lange Bergkette entlang der deutsch - tschechischen Grenze.   Er wurde vor 1945 überwiegend von einer deutschsprachigen Bevölkerung bewohnt.

Wie alle Deutschen der Sudetenländer mußten die Böhmerwäldler hart arbeiten, bis aus ihrem Gebiet eine Kulturlandschaft geworden war. Die ersten Siedler kamen im 10. Jahrhundert.

Der B. erstreckt sich von der Cham- Further Senke, Neumarkter Senke, Neumarkter Pass und Neugedeiner Furche, die ihn vom Oberpfälzer Wald trennen, von Nordwesten nach Südosten bis zum Sattel von Hohenfurth. Er bildet die Wasserscheide zwischen Moldau und Donau. Das Gebirge besteht aus Granit, Glimmerschiefer und Gneis. Geologisch gesehen ist der Böhmerwald und der Bayerische Wald ein und dasselbe Gebirge. Es wird aber seit Beginn des 20. Jahrhunderts in den böhmischen und den bayerischen Teil aufgeteilt. Urspünglich wurde noch der Oberpfälzer Wald in Bayern und Böhmen zum Böhmerwald gezählt. Dieser hat aber heute noch den Namen "Niederer Böhmerwald".

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Großer Arber

Die Hauptkette der Region nennt man "Hoher Böhmerwald". Der Große Arber auf bayerischer Seite ist mit seinen 1.456 Metern der höchste Punkt des Mittelgebirges. In Böhmen ist der auf der Grenze liegende Plöckenstein/ Plechy (Bild oben) der höchste Berg. Weitere Erhebungen sind der Rachel, Lusen, Kubani und Dreisesselberg.

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Der Rachelsee

Die Natur hat den Böhmerwald mit vielen Schönheiten ausgestattet. Am bekanntesten sind die vom Dichter Adalbert Stifter beschriebenen stillen Waldseen, deren größter der Schwarze See ist. Aus den Wasserreservoiren, den Hochmooren und versumpften Wiesen bilden sich Flüsse wie Moldau, Wotawa und Angel. Die Moldau wurde 1789 durch den Schwarzenbergkanal mit der Donau verbunden. Dieser diente dem Holztransport.
Die Region hat wegen der geringen Bevölkerungsdichte nur ein sehr weitmaschiges Verkehrsnetz.Die Eisenbahnlinie über den Kerschbaumer Sattel führt von Budweis nach Linz und wurde 1832 als Pferdeeisenbahn vom Komotauer Ingenieur Franz Josef Gerstner geplant und von seinem Sohn Franz Anton gebaut.
Eisenbahnen führen nach von Haidmühle nach Passau, über den Paß von Eisenstein nach Deggendorf und über Furth im Wald nach Schwandorf; diese war die wichtigste, denn sie verband Pilsen mit Süddeutschland.
Von wirtschaftlicher Bedeutung war in diesem Gebiet seit dem Mittelalter die Glasherstellung. Nach der Einführung des Kreideglases kurz vor 1700 erlebte die Glaserzeugung Böhmens einen rasanten Aufschwung. Böhmen übernahm die Marktführerschaft im weltweiten Glasgeschäft für fast zweihundert Jahre.
Die Holzverarbeitung beruht auf den großen Holzreichtum. Holz und Quarz waren waren auch die Rohstoffe für die Glasherstellung. Die Graphitgruben bei Schwarzbach, Stuben, Mugrau und Krummau waren Grundlage für die Bleistiftherstellung in Budweis.
Einen gewissen Wirtschaftsfaktor bildet der Fremdenverkehr. Das gesunde, sauerstoffreiche Klima zog zahlreiche Erholungssuchende an.
In der Literatur erscheint der Böhmerwald in den Erzählungen von Adalbert Stifter, Hans Watzlik, Karl May und Johannes Urzidil. Der Böhmerwald ist auch der Schauplatz zu Karl Maria von Webers "Freischütz"( Siehe auch bei Elbsandsteingebirge).
Im Böhmerwald leben heute wieder Luchse und Wölfe.

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Böhmerwäldler Tracht

Siedlungen: Rosenberg a.d. Moldau, Hohenfurt, Krummau, Höritz, Oberplan, Wallern, Prachatitz, Winterberg, Bergreichenstein, Schüttenhofen, Neuern, und Taus.
Der "Niedere Böhmerwald" oder "Oberpfälzer Wald" erreicht in der Schwarzkoppe mit 1.039 Metern seinen höchsten Punkt. Er ist nach Böhmen hin abgedacht. Die bedeutensten Siedlungen sind Tachau, Pfraumberg und Bischofteinitz. Im Norden endet der Böhmerwald mit dem Tillenberg bei Marienbad. Ackerbau und Viehzucht waren weit verbreitet.
Den Böhmerwäldler charakterisierte man als naturverunden, gutmütig und gastfrei, dem eine etwas urwüchsige Art zu eigen war. Er liebt Tanz und Gesang, bleibt überkommener Sitten treu und hält das Vermächtnis seiner Ahnen in Ehren.
Die Dreiländer- Region Deutschland, Tschechien und Österreich haben sich zu einer gemeinsamen Europaregion zusammen geschlossen. Dieses Gebiet umfasst ein Fläche von ca. 16.000 Quadratkilometern mit ca. 1,3 Millionen Einwohnern.

Besuch im Böhmerwald Nov. 2012